Wie gehe ich mit der Langeweile meines hochsensiblen Kindes um?

Warum Langeweile bei hochsensiblen Kindern zu Ärger statt Kreativität führt - Elterntipps für eine entspannte Zeit

Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum dein hochsensibles Kind sich eher ärgert und gestresst wirkt,
wenn es sich langweilt, anstatt kreativ zu werden?
Im heutigen Blogartikel wollen wir genauer auf dieses Thema eingehen und dabei vor allem die Besonderheiten der Hochsensibilität berücksichtigen.
Ich möchte dir erklären, warum Langeweile bei deinem Kind häufig zu Ärger und Konflikten führt und wie ihr als Eltern damit umgehen könnt. Insbesondere während langer Wochenenden zu Hause, in den Ferien oder anderen Zeiten, in denen eure Kinder nicht so gefordert sind, tritt dieses Phänomen oft auf.

Lasst uns also tiefer in das Thema eintauchen und konkrete Tipps für eine entspannte Zeit geben.

Die Verarbeitungstiefe bei hochsensiblen Kindern:
Du weisst wahrscheinlich bereits, dass hochsensible Kinder eine besondere Fähigkeit zur Verarbeitungstiefe haben.
Das bedeutet, sie möchten Dinge genau verstehen, auf vielen Ebenen erfassen und haben einen ausgeprägten Hang zum Nachdenken. Manchmal verlieren sie sich in ihren Gedanken und können sogar als kleine Kinder schon philosophieren.
Für sie ist es wichtig, Dinge zu begreifen und zu verstehen.
Das Gehirn von hochsensiblen Kindern ist darauf ausgelegt, aufgrund der vielen Reize eine hohe Verarbeitungsleistung zu erbringen und folglich hochaktiv zu sein.

 

Warum Langeweile zu gestresstem Verhalten führt:
Wenn dein Kind sich langweilt, ist sein Gehirn nicht mehr so aktiv wie gewöhnlich – es langweilt sich regelrecht.
Diese Langeweile äußert sich in gestresstem Verhalten, wie Ärger, Wut, Traurigkeit oder Nörgeln.
Diese Reaktionen sind jedoch auf die Langeweile und nicht auf andere Bedürfnisse zurückzuführen.

In solchen Momenten braucht dein Kind Beschäftigung, um den Kopf zu stimulieren, das Wohlbefinden zu steigern und Stress abzubauen.

 

Denn es bewegt sich ständig auf einem schmalen Grat zwischen Überforderung und Unterforderung.
Im Falle der Unterforderung benötigen dein Kind einen Ausgleich, um all die Eindrücke, die es im Laufe des Tages erlebt und wahrnimmt, zu verarbeiten.
Spielen dient hier als ideale Verarbeitungsmöglichkeit.
Die vielen Reize und Erlebnisse, die es tagtäglich sieht, hört und fühlt, wollen verarbeitet werden.

Elterntipp 1:

Biete deinen Kind Möglichkeiten zum Spielen und kreativen Ausleben ihrer Gedanken.
Lasst sie spielen und experimentieren, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten und ihre Anspannung abzubauen.

 

Entspannung ist nicht nur Ruhe:
Zuweilen glauben wir, dass unsere Kinder nach anstrengenden Kindergarten- oder Schultagen Ruhe und Entspannung brauchen.
Dabei bedeutet Entspannung nicht immer nur Ruhe.
Gerade für extrovertierte, hochsensible Kinder ist Gemeinschaft und gemeinsames Spiel das, was ihnen Kraft gibt und zur Erholung führt.
Jedes Kind ist unterschiedlich, daher ist es wichtig, individuell zu schauen, was dein Kind braucht.
Entspannung ist nicht gleich Entspannung und auch nicht gleich Ruhe.

Elterntipp 2:
Achte darauf, was dein Kind wirklich entspannt und erholen lässt.
Für manche Kinder kann Bewegung, Aktivität oder Zeit in der Natur eine beruhigende Wirkung haben.
Findet gemeinsam heraus, was für dein Kind am besten funktioniert.

 

Der Unterschied zwischen Kopfmüdigkeit und Körpermüdigkeit:
Hochsensible Kinder haben ein Gehirn, das Reize schnell und effektiv verarbeitet.
Ein Tag im Kindergarten oder in der Schule bringt viele Eindrücke mit sich, die ihre Köpfe regelrecht ermüden lassen.
Allerdings bedeutet Kopfmüdigkeit nicht unbedingt, dass sie Ruhe brauchen.
Es kann durchaus vorkommen, dass sie zappelig auf dem Sofa sitzen, herumhüpfen oder Schwierigkeiten haben, bei einem Spiel zu bleiben.
Der Körper ist in solchen Momenten nicht müde – nur der Kopf.

Fazit:

Langeweile führt bei hochsensiblen Kindern nicht zwangsläufig zu Kreativität.
Oftmals erleben sie stattdessen Ärger und Stress.
Durch ihre besondere Verarbeitungstiefe werden sie schneller gelangweilt und benötigen Aktivitäten, um ihren Kopf zu beschäftigen und ihre Anspannung abzubauen.
Gemeinsames Spielen, Bewegung und Zeit in der Natur schaffen einen idealen Ausgleich für ihre hochsensible Verarbeitung.
Achte auf die individuellen Bedürfnisse deines Kindes und schaut, was ihm wirklich entspannt und Erholung bringt.

Wir hoffen, dass unsere Tipps euch dabei helfen, eine entspannte Zeit mit euren hochsensiblen Kindern zu verbringen.

 

Genießt eure Wochenenden, Ferien und Feiertage mit dem Wissen, das ihr heute erhalten habt.